11.03.2022Fachbeitrag
Rückhaltesysteme für alle Pkw-Insassen Teil 2
Isabella Ostermaier, Michael Ostermaier, Volker Sandner, Reinhard Kolke
Anhand einer Analyse von realen Unfalldaten wurde untersucht, ob Pkw-Insassen bei Frontalunfällen aufgrund ihrer körperlichen Eigenschaften ein erhöhtes Verletzungsrisiko aufweisen. Die Auswertung zeigte, dass sich hinsichtlich der Unfallfolgen keine Unterschiede zwischen weiblichen und männlichen Insassen feststellen lassen. Aufgrund einer höheren Vulnerabilität im zunehmenden Alter erleiden die über 60-Jährigen häufiger schwere Verletzungen. Besonders häufig treten Traumata im Bereich des Kopfs, des Thorax und des Abdomens auf, dadurch sind diese Insassen besonders gefährdet. Die Wirkung von konventionellen und adaptiven Rückhaltesystemen, welche sich dem individuellen Insassen anpassen, wurde anhand von zwölf Schlittenversuche mit fünf unterschiedlichen Dummys untersucht. Der Einsatz von adaptiven Sicherheitssystemen konnte die Insassenbelastung des Crashs auf den THOR 50th (durchschnittlichen Mann), THOR 5th (kleine Frau) und Elderly ATD (ältere Dame) reduzieren. Den großen und schweren Insassen konnten nur die konventionellen Gurte und Airbags ausreichend schützen. Zusätzliche Maßnahmen, wie zum Beispiel eine Mehrfachstraffung, ein Sitzkissenairbag oder ein Knieairbag, könnten in dieser Personengruppe für eine Verbesserung der Insassensicherheit sorgen.
Ausgabe, Nr, Seite: VKU 03/2022 S. 102-111
Seitenanzahl: 10
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