03.12.2013
   

9. VDI-Tagung

VDI-Wissensforum diskutiert Fahrzeugsicherheit

9. VDI-Tagung Fahrzeugsicherheit

Mehr als 210 Experten trafen sich bei der 9. VDI-Tagung „Fahrzeugsicherheit“, um über innovative Fahrerassistenzsysteme zu sprechen.

Die Unfallopferzahlen im Straßenverkehr lassen sich mithilfe der Fahrzeugtechnik weiter senken. Zu diesem Ergebnis kamen die mehr als 210 Experten aus der Wissenschaft und Industrie am 20. und 21. November auf der 9. VDI-Tagung "Fahrzeugsicherheit" in Berlin. Moderne Fahrerassistenzsysteme tragen zur Unfallvermeidung bei und auch die Vorunfallphase ließe sich nutzen, um die Unfallfolgen zu mindern, sagte Prof. Rodolfo Schöneburg, Vorsitzender der VDI-Fachgesellschaft Fahrzeug-und Verkehrstechnik.

Zwar ist die Zahl der Getöteten im europäischen Straßenverkehr in den letzten Jahrzehnten aufgrund verbesserten Insassenschutzes stetig zurückgegangen, doch bei Personen unter 40 Jahren ist es nach wie vor die häufigste Todesursache. Deshalb hat sich die EU das Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2020 die Opferzahlen gegenüber dem Stand von 2010 zu halbieren.  

Großes Potenzial, um Unfallfolgen zu mindern habe die Verbesserung der Rettungsmaßnahmen durch einen automatisierten, intelligenten Notruf im Fahrzeug, so die Experten. "Die Verkürzung der sogenannten Golden Hour nach einem Unfall birgt hohes Potenzial für die Rettung vieler Menschenleben", sagte Klaus Kompaß von BMW. Der voraussichtlich bis spätestens 2016 verbindliche „E-Call“ für neue Fahrzeuge in der EU könnte 2.500 Unfalltote jährlich verhindern. Ein aufwändigeres System mit Back-end, wie es Hersteller bereits verwenden, könnte sogar 4.000 Menschenleben jährlich retten – mehr als zehn Prozent der Opfer nach heutigem Stand.

Das Wissensforum hatte besonders Fußgänger und Radfahrer im Blick, denn gerade bei dieser Personengruppe könnten Assistenzsysteme bis zu 60 Prozent der Todesfälle verhindern. Sie weisen den Fahrer auf die anderen Verkehrsteilnehmer hin und unterstützen beziehungsweise automatisieren die Reaktion. Weitere passive Schutzmaßnahmen wie Fußgänger-Airbags könnten immerhin noch weitere 15 Prozent der Getöteten vermeiden, hieß es.

Elektro- und Hybridautos

Genau unter die Lupe nehmen müsse man auch die Sicherheit der Elektro- und Hybridfahrzeugen, deren Hochvolttechnik beherrschbar sei, aber noch ungewohnte Gefahrenpotenziale, besonders beim Crash und in der Nachunfallphase berge, so Schöneburg. In einem Positionspapier zu „Elektromobilität und Sicherheit“ stößt der VDI-FVT eine Diskussion für höhere Sicherheitsanforderungen für Leichtfahrzeuge mit Elektroantrieb an. Bisher müssen Leichtfahrzeuge keine dem klassischen Pkw vergleichbaren Sicherheitsanforderungen erfüllen. Da sie aber kleinere Batterien als schwere Pkw benötigen, könnten sie ein gewisses Marktpotenzial für die Ausbreitung der Elektromobilität entwickeln.

Die Fahrsicherheitsexperten wünschen sich zudem eine international einheitliche Erfassung von Unfalldaten bei ausführlichen Unfallanalysen. Wenn die Unfallforschung belegen kann, dass künftig Assistenzsysteme die Opferzahlen mindern können, muss sie eine neue Herausforderung meistern: Wie lässt sich die Wirksamkeit von Systemen, die Unfälle verhindern beweisen? "Wir dürfen nicht vergessen, dass sich die Zielsetzungen der Zukunft nicht nur an den Zahlen der Getöteten, sondern auch an der Zahl der Verletzten, und an der Schwere der Verletzungen orientieren muss", sagte Thomas Herpich von TRW Automotive. "Keines dieser Aktionsfelder kann alleine die Automobilindustrie mit Erfolg bearbeiten“, sagte Volker Schindler von der Universität Berlin. „Es sind stets ein gesellschaftlicher Konsens und verlässliche Rahmenbedingungen erforderlich." (se)


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