19.09.2012
   

GDV

Junge Fahrer in alten Autos bedeuten erhöhte Gefahr

Auch sparsame Autokäufer sollten in einen Gebrauchten erst ab Baujahr 2000 Geld investieren.

Unfälle mit älteren Autos gehen oft übel aus. Die Insassen werden im Vergleich zu modernen Autos vielfach deutlich schwerer verletzt. Besonders betroffen sind junge Fahrer, die sich aus Geldnot oft nur sehr betagte Fahrzeuge leisten können. Das haben die Unfallforscher der Versicherer (UDV) jetzt nach Crashtests festgestellt.

Der Kleinwagen aus dem Jahre 1997 "verletzte" beim simulierten Unfall aus Tempo 60 den Dummy erheblich schwerer, als das gleich große Vergleichfahrzeug aus 2004. "Beim Crash mit dem alten Kleinwagen wurden am Dummy schwerste Verletzungen an den Beinen und dem Brustkorb festgestellt, die eine lebenslange Behinderung als Folgeerscheinung mit sich bringen würde", so Siegfried Brockmann, Leiter der Unfallforschung der Versicherer.

Eine Auswertung von Pkw Frontalkollisionen mit angegurteten Fahrern aus der Datenbank der Versicherer zeigt, dass Fahrer von älteren Fahrzeugen mehr als vier mal häufiger ernsthafte Verletzungen erleiden als Fahrer von neueren Pkw. Fatal wirkt sich aus, dass es jüngeren Autofahrern an Fahrerfahrung mangelt. Junge Männer neigen zusätzlich noch zu unfallträchtigem Imponiergehabe. Zudem sind sie auch noch überproportional in alten Kleinwagen unterwegs, weil ihnen die Mittel für neuere und größere Fahrzeuge meist fehlen. Folge: Bei jüngeren Fahrern bis 24 Jahren wurden laut Studie Unfallfahrzeuge, die vor 1997 zugelassen wurden, zu 36 Prozent stark oder sogar sehr stark beschädigt. Bei älteren Fahrern waren es hingegen nur 21 Prozent.

Experte Brockmann: "Fahrzeuge über sieben Jahre sind bei jungen Fahrern mit 60 Prozent deutlich häufiger vertreten als bei den restlichen Fahrern." Ein Blick in die Unfallstatistik zeigt dann die Folgen. 2011 wurden 522 junge Pkw-Insassen zwischen 18 und 24 Jahren bei Verkehrsunfällen getötet. Das entspricht einem Anteil von 26 Prozent. Deutlich mehr als der Bevölkerungsanteil der jungen Menschen, der lediglich bei 8 Prozent liegt.

Junge Menschen sollten daher keine Fahrzeuge kaufen, die vor 2000 gebaut wurden. Grund: Erst Anfang der 90er Jahre führten Änderungen in der amerikanischen Sicherheitsgesetzgebung zum Einbau von Fahrer- und Beifahrerairbags. Zusätzlich begannen Ende der 90er Jahre Verbrauchertests in Europa, die Sicherheitseigenschaften von Pkw öffentlich zu bewerten. In der Folgezeit wurde das Elektronische Stabilisierungsprogramm ESP in immer mehr Neuwagen eingebaut. Das Sicherheitsniveau der Autos ist daher erst ab Baujahr 2000 ausreichend, so die Forscher. Käufer sollten auch bei gebrauchten Autos unbedingt auf die Sicherheitsausstattung achten. Die Fahrzeuge sollten über ABS, Airbags und ESP verfügen. (mid/usk)


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