07.08.2014
   

Gefahr in der Erntesaison

Tödliches Hindernis Mähdrescher

dem Crashtest unterfährt der Pkw die feste Struktur des Mähdreschers, steife Bauteile dringen im Oberkörper- und Kopfbereich der Insassen in das Auto ein.

In der Erntezeit sind auf Landstraßen häufig Mähdrescher unterwegs. Kollidiert ein Pkw mit der Arbeitsmaschine, können die Sicherheitseinrichtungen des Autos kaum helfen. Ein Crashtest der Sachverständigenorganisation Dekra hat die Kollision eines Pkws und eines Motorrads mit dem Erntegerät nachgestellt – mit erschreckenden Ergebnissen.

Drei Unfallszenarien haben die Sachverständigen getestet, bei zweien hat der Mähdrescher-Fahrer sein Mähwerk ordnungsgemäß abgebaut. Bereits diese Versuche zeigen die verheerenden Folgen: So prallt der Motorradfahrer, im Test mit Tempo 60 unterwegs, seitlich gegen den Reifen des Mähdreschers. "Wäre es ein realer Unfall gewesen, hätte der Motorradfahrer schwerste, wenn nicht tödliche Verletzungen", erläutert Jörg Ahlgrimm, Leiter der Dekra-Unfallanalyse.

Dasselbe gilt für den frontalen Aufprall eines Autos mit 67 km/h. Der Pkw unterfährt die feste Struktur des Mähdreschers, steife Bauteile dringen im Oberkörper- und Kopfbereich der Insassen in das Auto ein. Ahlgrimm: "In einem solchen Fall bringen alle passiven Sicherheitseinrichtungen bis hin zu Airbag und Sicherheitsgurt praktisch nichts mehr."

Vom Mähwerk aufgespießt

Im dritten Crash kollidiert der Motorradfahrer mit einem Erntefahrzeug, das – entgegen der Vorschrift – mit angebautem Mähwerk auf der Straße unterwegs ist. "Der Dummy auf dem Motorrad wurde buchstäblich vom Mähwerk aufgespießt", schildert Ahlgrimm. "Ein Mensch hätte keine Überlebenschance."

Gerade jetzt in der Erntezeit sollte man auf Landstraßen, speziell in ländlichen Gebieten, jederzeit mit Erntemaschinen rechnen. Oft sind die Mähdrescher auch in der Dämmerung oder Dunkelheit unterwegs, noch dazu langsam und nicht gut erkennbar. 

Eine Lösung der problematischen Gefahren gibt es aus Sicht der Experten praktisch nicht. Sicherheitseinrichtungen wie ein Unterfahrschutz lassen sich an Mähdreschern und ähnlichen Geräten nicht anbringen, ohne den eigentlichen Zweck, den Arbeitseinsatz auf dem Feld, zu beeinträchtigen. "Im Grunde sind es eben keine Fahrzeuge, sondern Arbeitsmaschinen. Eine Struktur zum Schutz von anderen Verkehrsteilnehmern müsste ständig an- und wieder abgebaut werden", so Ahlgrimm. Der Experte appelliert deshalb auch an die Betreiber der Erntemaschinen, die Sicherheitsvorschriften auch auf kürzesten Strecken zu beachten. Mit angebautem Mähwerk auf der Straße zu sein, sei absolut tabu. (sp-x)

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