24.10.2011
   

 

Radhelm-Pflicht stößt auf geteiltes Echo

An einer Helmpflicht für Fahrradfahrer scheiden sich die Geister.

Radhelm ja oder nein? Bei der von Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer angedachten Helmpflicht für Fahrradfahrer gehen die Meinungen auseinander. Laut einer Umfrage des Instituts Emnid im Auftrag der "Bild am Sonntag" unterstützen mehr als zwei Drittel der Befragten die Überlegungen des CSU-Ministers. Der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) glaubt hingegen, dass mit einer gesetzlichen Helmpflicht schwere Fahrradunfälle nicht zu verhindern sind. Ramsauer hatte vergangene Woche eine Radhelmpflicht in Aussicht gestellt, sollten nicht deutlich mehr Fahrradfahrer freiwillig zum Kopfschutz greifen.

Nach Meinung des DVR bringt ein Gesetz aber nur etwas, wenn es auch tatsächlich befolgt wird. "Wenn alle Radfahrer einen Helm tragen würden, wäre das ein großer Sicherheitsgewinn. Meine Sorge ist aber, dass eine Helmpflicht als zahnloser Tiger daherkäme", sagte Andreas Bergmeier vom DVR der Nachrichtenagentur dpa. Er bezweifelt, dass eine gesetzliche Helmpflicht kontrolliert werden kann. "Deswegen gibt es in einigen anderen europäischen Nachbarstaaten eine Fahrradhelmpflicht, aber ganz klar mit der Maßgabe, wir sanktionieren nicht." Der DVR setze eher auf Überzeugung durch Aufklärung.

Die Mehrheit der Bundesbürger hätte Verkehrsminister Ramsauer der "BamS"-Umfrage zufolge aber auf seiner Seite. In Westdeutschland befürworten demnach rund 64 Prozent eine Helmpflicht, im Osten sind es sogar 88 Prozent. Während sich 65 von 100 Männern für Ramsauers Plan erwärmen können, begrüßen ihn 71 Prozent der Frauen. Der Umfrage zufolge zieht sich das mehrheitliche Ja zur Helmpflicht durch alle Bevölkerungsgruppen - außer bei den Schülern. Während sich 40 Prozent dieser Gruppe dafür aussprechen, wollen sich 47 Prozent nicht vorschreiben lassen, auf dem Fahrrad einen Helm zu tragen. Für die Erhebung hatte das Emnid-Institut 500 Bundesbürger ab 14 Jahren befragt.

Airbag statt Helm

Für Radfahrer, die keinen Helm tragen wollen, entwickelt die schwedische Firma Hövding Sverige AB einen speziellen Airbag. Der soll wie ein Schal um den Hals getragen werden. Eingenähte Sensoren entscheiden zwischen normalen und Unfallbewegungen. Wird der Radfahrer beispielsweise von einem Auto angefahren und in die Luft geschleudert, löst der Airbag aus und legt sich wie ein Helm von hinten um den Kopf. Der Schutz soll rund 350 Euro kosten. Nach Daten des Statistischen Bundesamts kamen im vergangenen Jahr in Deutschland 381 Fahrradfahrer ums Leben. Im Jahr davor waren es 462. Hintergrund des Rückgangs war laut der Statistikbehörde, dass wegen des relativ kalten und nassen Wetters weniger Radler unterwegs waren. (dpa)


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