17.11.2011
   

TU Ilmenau/Dekra/EVU

Studie warnt vor minderwertigen Reifen

Die Leistungen mancher Importreifen entsprechen laut einer aktuellen Studie nicht den An­forderungen des europäischen Straßenverkehrs.

Die Leistungen mancher Importreifen entsprechen nicht den An­forderungen des europäischen Straßenverkehrs. Das zeigt die Reifen-Studie der TU Ilmenau, Dekra und der Europäischen Verei­nigung für Unfallforschung und Unfallanalyse in Graz (EVU). Die Wissen­schaftler verglichen das Leistungsspektrum des ADAC-Testsiegers von 2010 auf nasser Fahrbahn mit zwei asiatischen Produkten, die bei dem ADAC-Sommerreifentest 2010 ganz hinten lagen. Die Er­gebnisse sollen Anfang 2012 veröffentlicht werden.

Neben Fahrversuchen mit nur den drei Reifentypen wurden auch Mischbereifungen an das Testfahrzeug, einen Mercedes der C-Klasse mit Heckantrieb, montiert. Dabei kamen chinesische Reifen auf die Hinterachse, Pirelli CINTURATO P6 auf die Vorderachse. "Auf Grund der geringeren Leistungsfähigkeit der untersuchten chinesischen Rei­fen ist das die ungünstigste Kombination. Denn in diesem Fall fehlen dem Fahrzeug etwa 20 bis 30 Prozent der für die Fahrstabilität erfor­derlichen Seitenführungskräfte an der Hinterachse", berichtete Professor Dr.-Ing. Egon-Christian von Glasner, Prä­sident der EVU.

Anschließend nutzten die beteiligten Wissenschaftler der TU Ilmenau sowie die Unfallforscher von Dekra und EVU den Innentrommel-Prüf­stand der TU Karlsruhe. Dort wurde das Verhalten der drei Fabrikate auf trockener Fahrbahn sowie auf einem Wasserfilm von einem Mil­limeter und zwei Millimetern Dicke gemessen. Die Ergebnisse unter­mauerten die Resultate aus den Fahrversuchen. Mit den chinesischen Reifen wurde das Fahrzeug deutlich instabiler, und beim Beschleuni­gen in der Kurve auf Nässe brach das Heck trotz ESP abrupt aus.

Mit ihren Ergebnissen wollen Professor von Glasner und die Dekra in Kooperation mit dem Deutschen Verkehrssicherheitsrat DVR, Bonn, die zuständigen politischen Instanzen der EU dazu bewegen, Quali­tätskriterien und Anforderungen für die Mindestleistungsfähigkeit von Reifen zu definieren. "Die Leistungsfähigkeit dieser Importreifen entspricht nicht den Anforderungen des europäischen Straßenverkehrs, was wir in unserer Studie wissenschaftlich bewiesen haben", so von Glasner. "Der schlechtere der beiden Importreifen hatte bei einer Vollbremsung aus 80 km/h auf Nässe einen 51 Meter längeren Bremsweg als der Pirelli Reifen. Das ist völlig undiskutabel. Indem die EU derartige Reifen für den europäi­schen Markt zulässt, torpediert sie ihr Ziel, die Zahl der Verkehrsunfälle und der Verkehrstoten dauerhaft zu senken." (se)


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