21.01.2014
   

TU München

Mit dem Handy Unfälle vermeiden

Handys können im Straßenverkehr der Zukunft zum Lebensretter werden.

Als das Schulkind hinter dem geparkten Lastwagen plötzlich auf die Straße läuft, hat das heranfahrende Auto schon gebremst und angehalten. Der Fahrer konnte das Kind nicht sehen, aber sein Assistenzsystem hat es erkannt: Fußgänger und Radfahrer könnten künftig mit einem kleinen Sender/Empfänger direkt an das Auto Signale senden, die es erlauben, die Bewegungsrichtung blitzschnell zu erkennen und zu berechnen. Im Ernstfall leitet das Auto dann ohne Zutun des Fahrers eine Vollbremsung ein. Der als Transponder bezeichnete Sender muss kein separat mitgeführtes Gerät sen. Er könnte in einem Mobiltelefon integriert werden.

Möglich wird diese Sicherheitstechnik durch die Arbeiten von Forschern in verschiedenen Projekten an Hochschulen und in Unternehmen. Im Rahmen des Vorhabens "Kooperative Transponder" wurde jetzt an der TU München ein neuer Ansatz zur Abstandsmessung entwickelt, mit dem die Position des bewegten Objektes vom Assistenzsystem im Auto innerhalb von Sekunden-Bruchteilen bis auf wenige Zentimeter genau gemessen wird.

Eine Voraussetzung dafür ist, dass Fußgänger oder Radfahrer einen Transponder mit sich führen, der mit dem kommunizieren kann. Der Transponder ist Empfänger und Sender zugleich. Das Ortungssystem im Auto schickt bei Annäherung an den Transponder ein definiertes Code-Signal, das dieser derart verändert und zurück schickt, sodass im Fahrzeug Geschwindigkeit und Bewegungsrichtung des Fußgängers oder Radfahrer errechnet, und im Notfall eine Vollbremsung eingeleitet wird. Im Gegensatz zu bisher verwendeten Assistenzsystemen funktionieren Warnung und Reaktion auch dann, wenn das bewegte Objekt hinter einem großen Fahrzeug oder einem Hausvorsprung verborgen ist.

Mit dem jetzt vorgestellten System werden durch kooperative Sensorik Messfehler so weit reduziert, dass sie nur noch Abweichungen im Bereich von Pikosekunden aufweisen, also von Billionstel-Sekunden. Dadurch werden unnötige Warnungen vermieden und die Autofahrer können das nötige Vertrauen zu dem System entwickeln. Zudem ermöglichen Fortschritte in der Transpondertechnik die Unterbringung des Sende-Empfängersystems in einem Handy, das ohnehin ein Großteil der Menschen ständig mit sich trägt. Dazu bedarf es nur geringerer Änderungen an den Geräten, und ein großer Hersteller von Mobiltelefonen hat bereits Interesse an dem System signalisiert. So könnten Handys auch im Straßenverkehr der Zukunft zum Lebensretter werden. (mid/wp)


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